Wolfgang Petersen (* 14. März 1941 in Emden, Deutschland, † 12. August 2022, Brentwood, L.A., USA) war ein deutscher Filmregisseur und Filmproduzent.
Petersen, Sohn eines Marine-Offiziers, wuchs während des Zweiten Weltkriegs in Mecklenburg auf; danach zogen seine Eltern zunächst zurück in Petersens Geburtsort Emden, 1950 dann nach Hamburg-Bramfeld. Bereits während seiner Schulzeit auf der Gelehrtenschule des Johanneums drehte er mit einer 8-mm-Kamera erste Filme.
Die erste Regiearbeit lieferte Petersen am Jungen Theater in Hamburg, wo er in verschiedenen Kinderaufführungen Regie führte. Daneben arbeitete er auch als Regieassistent und Schauspieler, besuchte eine Schauspielschule und begann 1965 ein Studium der Theaterwissenschaft in Berlin und Hamburg.
1966 wechselte er zur Deutschen Film- und Fernsehakademie und drehte als Studienarbeiten einige Kurzfilme (darunter Der Eine – Der Andere und Ich nicht) sowie als Abschlussarbeit den Film Ich werde dich töten (1969). Daneben inszenierte er noch einige Theaterstücke in Hamburg.
Ab 1971 arbeitete Petersen für das Fernsehen und drehte u.a. sechs Tatort-Folgen für den NDR, einen Fernsehfilm für den WDR (Van der Valk und die Reichen) und weitere Fernsehproduktionen. Die Tatort-Folge Reifezeugnis mit Nastassja Kinski und Christian Quadflieg ist bis heute der erfolgreichste Tatort überhaupt.
Seinen ersten Kinofilm konnte Petersen 1973/1974 umsetzen: Einer von uns beiden. Bei der Besetzung griff er auf einen relativ festen Stamm von Mitarbeitern zurück, darunter der Kameramann Jörg-Michael Baldenius, der Schauspieler Jürgen Prochnow und der Komponist Klaus Doldinger. Der Film Die Konsequenz löste 1977 einen Skandal aus, als der BR sich aus der Übertragung ausschaltete. Die Sendeanstalt war der Überzeugung, dass das Thema Homosexualität des Filmes nicht für ihre Zuschauer geeignet sei. Der Film war kurz darauf im Kino zu sehen.
1980 übertrug die Produktionsfirma Bavaria Film Petersen die Regie zu der Großproduktion Das Boot, die sich vor allem in den USA zum Kassenschlager entwickelte. Das Boot wurde dort der bis dahin erfolgreichste fremdsprachige Film. In Deutschland war der Film bei der Erstaufführung mit 2,3 Millionen Zuschauern zunächst mittelmäßig erfolgreich, wurde aber durch Wiederaufführungen und Fernsehausstrahlungen zum bekanntesten deutschen Film. Nach diesem ersten großen Erfolg drehte Petersen mit einem Budget von über 50 Millionen DM die teuerste deutsche Nachkriegsproduktion: Die unendliche Geschichte.
Als erste Hollywood-Arbeit folgte 1984 der Science-Fiction-Film Enemy Mine – Geliebter Feind. 1986 zog Petersen nach Los Angeles und drehte weitere Filme für den internationalen Markt und konzipierte Blockbuster wie zum Beispiel Tod im Spiegel, In the Line of Fire – Die zweite Chance, Outbreak – Lautlose Killer, Air Force One, Der Sturm, Poseidon und Troja.
Petersen hat sechs Filme mit über 100 Mio. $ Einspielergebnis (Blockbuster) auf die Leinwand gebracht. Inflationsbereinigt sogar sieben (Das Boot).
Quelle: Wikipedia
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