Götz George

Foto: Westdeutscher Rundfunk

Götz George (* 23. Juli 1938 in Berlin; † 19. Juni 2016 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler in Theater und Film. Größte Popularität erlangte George in Deutschland als Duisburger Kommissar Horst Schimanski in der Krimireihe Tatort, als deren beliebtester Kommissar er bei einer Emnid-Umfrage 2008 gewählt wurde.

Sein Bühnendebüt hatte er 1950 in William Saroyans Mein Herz ist im Hochland am Berliner Hebbel-Theater. 1953 bekam er neben Romy Schneider seine erste kleine Filmrolle in Wenn der weiße Flieder wieder blüht. Im selben Jahr spielte er erstmals, wie später noch oft, an der Seite seiner Mutter Berta Drews: in Shakespeares Richard III.. Von 1955 bis 1958 studierte er am Berliner UFA-Nachwuchsstudio bei Else Bongers. In dem DEFA-Film Alter Kahn und junge Liebe stand er 1956 das erste Mal in einer Hauptrolle vor der Kamera. Die entscheidende schauspielerische Ausbildung erhielt er jedoch in der Zeit von 1958 bis 1963. Auf den Rat seiner Mutter hin spielte er am Deutschen Theater in Göttingen unter der Leitung von Heinz Hilpert. Nach dessen Tod schloss sich Götz George nie wieder einem festen Ensemble an, stand aber regelmäßig bei Tourneen oder Gastspielen auf der Bühne.

Hansgünther Heyme verpflichtete ihn 1972 an das Kölner Schauspielhaus, wo er den Martin Luther in Dieter Fortes Martin Luther und Thomas Münzer verkörperte. 1981 verkörperte er die Titelrolle in Büchners Dantons Tod bei den Salzburger Festspielen. 1986/87 inszenierte George, zusammen mit Eberhard Feik und Helmut Stauss, Gogols Revisor. Mit Tschechows Platonov ging George 1990 letztmalig auf Theater-Tournee. Nach kleineren Kinorollen im Verlauf der fünfziger Jahre gelang Götz George 1959 mit dem Film Jacqueline der Durchbruch bei Kritik und Publikum. Für seine Rolle wurde er mit dem Bundesfilmpreis und dem Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet. 1961 wurde ihm der Bambi als beliebtestem Schauspieler verliehen.

In den 1960er-Jahren spielte George in Filmen wie Kirmes und Herrenpartie. Einem breiten Publikum wurde er bekannt durch Filme der Karl-May-Reihe, die er 1962 mit Der Schatz im Silbersee begann. Götz George erhielt die Rolle des Farmersohns Fred Engel. George absolvierte seine Stunts alle selbst, auch in seiner Hauptrolle als Sheriff in Sie nannten ihn Gringo.

In den 1970er-Jahren spielte George vornehmlich Theater und wirkte in Fernsehproduktionen mit, darunter in vielen Folgen von Der Kommissar, Tatort, Derrick und Der Alte. Erst 1977 besetzte man ihn für Aus einem deutschen Leben wieder in einer Kinohauptrolle – als Franz Lang, eine Figur, die aus der Biografie des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß entwickelt wurde. 1988 stand er erneut bei der DEFA in Der Bruch gemeinsam mit Rolf Hoppe und Otto Sander vor der Kamera.

Seinen größten Zuschauererfolg hatte George in den 1980er-Jahren im Fernsehen: Mit den Schimanski-Tatortfolgen des WDR, die von 1981 bis 1991 zu sehen waren. In dieser Rolle ist er 1990 auch in dem Fernseh-Kriminalfilm Unter Brüdern, dem einzigen Crossover einer bundesdeutschen und einer DDR-Fernsehserie, zu sehen.

In den 1990-Jahren spielte George in Der Sandmann den vermeintlichen Serienmörder und Literaten Henry Kupfer. In Die Bubi-Scholz-Story legte George das Trauma eines gealterten, gebrochenen Boxers bloß. In Der Totmacher war er der Serienmörder Fritz Haarmann, was ihm unter anderem den Darstellerpreis der Filmfestspiele von Venedig und den bisher letzten von vier Deutschen Filmpreisen einbrachte. In Nichts als die Wahrheit schlüpfte er, mit Hilfe einer Latexmaske stark „gealtert“, in die Rolle des NS-Arztes und Massenmörders Josef Mengele. Komödiantisch ausgelegt waren seine Rollen als Hamburger Reporter Hermann Willié in Schtonk! und als Regisseur Uhu Zigeuner in Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief .

George lebt seit 1997 mit der Hamburger Journalistin Marika Ullrich zusammen. Von 1966 bis 1976 war er mit der Schauspielerin Loni von Friedl verheiratet. Der Ehe entstammt eine Tochter.

Quelle: Wikipedia

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