Bruno Ganz

Foto: Ruth Walz

Bruno Ganz (* 22. März 1941 in Zürich, † 16. Februar 2019 in Au, Gem. Wädenswil) ist ein international tätiger Schweizer Schauspieler und seit 1996 der Träger des Iffland-Ringes.

Bruno Ganz ist Sohn eines Schweizer Fabrikarbeiters und einer Italienerin. Schon vor der Matura beschloss Ganz, Schauspieler zu werden. Mit neunzehn Jahren spielte er seine erste Filmrolle in Der Herr mit der schwarzen Melone. Gustav Knuth, einer der Hauptdarsteller, war schon damals von seiner Begabung überzeugt.

Bruno Ganz besuchte die Hochschule für Musik und Theater Zürich und war zugleich gelegentlich am Zürcher Bühnenstudio tätig. Nebenbei jobbte er als Buchverkäufer und absolvierte die schweizerische Rekrutenschule als Sanitäter. 1961 spielte er in Chikita einen Jazzfan.

Ein Jahr später kam Ganz nach Deutschland und spielte zunächst am Jungen Theater Göttingen. Von 1964 bis 1969 spielte er am Theater am Goetheplatz in Bremen unter der Leitung von Kurt Hübner und arbeitete hier auch an Projekten von Peter Zadek mit. Im Jahr 1967 lernte er Peter Stein kennen, mit dem er in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Theaterprojekte realisierte. Im Anschluss daran wurde er vom Zürcher Schauspielhaus verpflichtet.

1970 stieß er zum Ensemble der Berliner Schaubühne. In der Folge arbeitete er mit bedeutenden Regisseuren wie Peter Zadek, Peter Stein, Claus Peymann, Klaus Michael Grüber, Luc Bondy und Dieter Dorn zusammen. 1972 spielte er erstmals bei den Salzburger Festspielen unter Peymanns Regie in der Uraufführung von Thomas Bernhards Der Ignorant und der Wahnsinnige. Für diese Darstellung wurde er als «Schauspieler des Jahres» ausgezeichnet. Die intensivste Zusammenarbeit am Theater entwickelte sich seit den frühen 70er Jahren mit dem Regisseur Klaus Michael Grüber.

Durch etliche Filmrollen (u.a. in Wim Wenders‘ Der amerikanische Freund und Der Himmel über Berlin) wurde Bruno Ganz ab Mitte der 70er Jahre einem größeren Publikum bekannt. 1991 spielte er neben Otto Šimánek (Pan Tau) unter der Regie von Martin Walz in dem Film Die Wette (Sazka) mit.

Im Jahr 2000 drehte er mit Silvio Soldini den Film Brot und Tulpen, der vor allem in Italien mehrfach ausgezeichnet wurde. Noch im gleichen Jahr beeindruckte Ganz als Faust in Peter Steins 21-stündiger Inszenierung von Goethes Faust I und Faust II, die auf der Expo 2000 in Hannover uraufgeführt wurde, bevor eine Tournee nach Berlin und Wien führen sollte. Ganz wurde bei einem Probenunfall so schwer verletzt, dass er bei der Premiere nicht spielen konnte. 2003 debütierte Ganz am Wiener Burgtheater unter Grübers Regie in Ödipus in Kolonos des Sophokles (Bühnenbild und Kostüme: Anselm Kiefer; Übersetzung aus dem Altgriechischen: Peter Handke).

Nach einem Zerwürfnis mit Peymann spielte Ganz am Berliner Ensemble nicht wie erwartet in Botho Strauss’ Stück Schändung nach Shakespeare, sondern erst 2006 im Schauspielhaus Bochum unter der Regie von Elmar Goerden.

2004 verkörperte er Adolf Hitler in dem von Bernd Eichinger produzierten Film Der Untergang – seine schauspielerische Leistung wurde von der Presse überwiegend als überragend bezeichnet.

2010 wurde Bruno Ganz gemeinsam mit Iris Berben zum Präsidenten der Deutschen Filmakademie gewählt.

Bruno Ganz ist seit 1965 mit seiner Frau Sabine verheiratet, obgleich getrennt lebend, und hat einen Sohn, der im Alter von vier Jahren erblindete. Der Schauspieler lebt in seiner Heimatstadt Zürich, in Venedig und in Berlin. Seine langjährige Lebensgefährtin ist die Fotografin Ruth Walz.

Quelle: Wikipedia

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